Ob mitten in der Stadt, in den Isarauen oder auf den Berg mit anschließendem Rodeln ins Tal zurück – in und um München gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Winterwanderungen. Sechs Vorschläge für abwechslungsreiche Ausflüge inklusive Einkehrmöglichkeiten zum Aufwärmen.
Das Knistern unter den Wanderschuhen ist das schönste Geräusch, wenn sich in der kalten Jahreszeit der Schnee über die Stadt und das malerische Umland Münchens legt. Bei diesen sechs Tipps für Winterwanderungen jeglicher Art ist für alle etwas dabei – sei es mitten in München, auf dem Wallberg am Tegernsee oder ganz einsam in den schneebedeckten Isarauen, wo sich Fuchs und Hase wirklich noch Gute Nacht sagen.
Der unter Denkmalschutz stehende Schlosspark umfasst wunderschöne Parkburgen, Skulpturen und eine reiche Artenvielfalt, von der auch im Winter viel zu sehen ist: Rehe und Füchse oder auch ein Eisvogelpaar und der bekannte Waldkauz Kasimir leben hier. Sie können die weitläufige Anlage selbst erkunden und verschiedene Routen laufen.
Aufwärmen bei deftigen Speisen oder Kaffee und Kuchen können Sie sich im Schlosscafé im Palmenhaus. Ein klassischer Winterausflug in München, den auch viele Einheimische an einem verschneiten Sonntagnachmittag unternehmen – und den Sie mit einem Besuch im Schloss sogar kulturell abrunden können.
Hinkommen: Mit der Tram 19 an der Haltestelle „Schloss Nymphenburg“ aussteigen und knapp 10 Minuten laufen.
Dauer: Insgesamt sind drei unterschiedliche Touren mit jeweils 2,5 km, 5 km oder 5,5 km möglich.
Für den Perlacher Forst typisch sind die endlos wirkenden, schnurgeraden Forstwege, auf denen Einheimische am Wochenende das vernachlässigte Laufpensum einholen und Rennrad-Fans entlangsausen. Doch das über 13 Quadratkilometer große Waldgebiet hat viel mehr zu bieten: Es lohnt sich, für eine Schneewanderung auch mal links oder rechts abzubiegen und die magischen Waldwege fernab der Forststraßen zu entdecken. Nicht alle, aber viele davon führen zum „Perlacher Mugl“, einem Aussichtshügel, der auf einer ehemaligen Hirschbrunftwiese zu finden ist. Wenn das Wetter es zulässt, kann man von hier aus einen Teil der bayerischen Alpen sehen und bereits das nächste Ziel für eine Winterwanderung im Umland Münchens festlegen.
Da der Biergarten Kugler-Alm im Winter geschlossen hat, ist das Harlachinger Jagdschlössl zum Einkehren nach dem Winterausflug zu empfehlen. Wer lieber etwas Süßes auf die Hand möchte oder nur einen Kaffee trinken will, sollte in der Patisserie Amandînes & Chocolats vorbeischauen.
Hinkommen: U1 Haltestelle Mangfallplatz, ca. 10 Minuten laufen bis zum Eingang am Giesinger Waldhaus. Oder mit der Tram 15/25 Richtung Grünwald, Ausstieg Menterschwaige.
Dauer: Verschiedene Spaziergänge und längere Winterwanderungen sind im Forst möglich. Von der U1 Haltestelle Mangfallplatz zum Perlacher Mugl benötigen Sie rund 50 Minuten, die direkte Strecke umfasst knapp 3,5 Kilometer.
Für diese leichte Winderwanderung im Umland Münchens drücken wir besonders die Daumen, dass es vor Ihrer Anreise bereits geschneit hat und nun die Sonne scheint – denn dann entfaltet sich der Zauber der Gegend mit seinem Wildfluss, der durch sie hindurchfließt. Der Rundweg mit Ausgangspunkt Lenggries fuhrt nach Wegscheid und er ist gut geeignet für Familien, da die Strecke leicht zu gehen ist. Unterwegs warten mehrere Einkehrmöglichkeiten auf Sie, wie der gemütliche Jaudenstadl und auf dem Rückweg rundet ein Natur-Erlebnis-Pfad den Ausflug vielfältig ab.
Dieses wilde Obere Isartal gilt als Naturschutzgebiet, weshalb es wichtig ist, die Schneewanderung nicht abseits der Wege zu planen, keinen Müll zurückzulassen sowie keine Pflanzen, Tiere oder anderes mitzunehmen.
Hinkommen: Mit dem Auto oder der BRB vom Hauptbahnhof München nach Lenggries. Von hier aus zu Fuß zur Isarbrücke, dem Ausgangspunkt der Winterwanderung.
Dauer: Die genaue Route gibt es hier. Für die 6,6 Kilometer benötigen Sie voraussichtlich anderthalb Stunden.
Die Osterseen südlich des Starnberger Sees sind etwas ganz besonderes. Im Sommer darf man an zwei Badestellen in ein so türkisfarbenes Wasser springen, dass man sich gedanklich in die Karibik verirrt – würde der Blick nicht immer wieder über das Alpenpanorama schweifen. Im Winter locken verschiedene Routen durch das Naturschutzgebiet, eine Eiszerfallslandschaft, voller Moore und Mischwälder. Von Iffeldorf aus laufen Sie innerhalb weniger Minuten zum südlichen Ende des Großen Ostersees und können diesen entgegen des Uhrzeigersinns umrunden. Einkehren unterwegs ist möglich im Gut Aiderbichl, einem Gnadenhof mit vielen Tieren – besonders die Esel sind bei Kindern beliebt – und dem Angebot veganer und vegetarischer Speisen. Ausklingen lassen geht außerdem wunderbar nach der Winterwanderung im Landgasthof Osterseen.
Hinkommen: Mit dem Zug nach Iffeldorf oder mit dem Auto, parken können Sie auf dem Parkplatz Ostersee/Jägerstraße.
Dauer: Die reine Gehzeit für die Umrundung des Großen Ostersees beträgt gut zweieinhalb Stunden, in der Sie ca. 10 Kilometer zurücklegen.
Ein weiterer Tipp führt ins Isartal, das im Winter vor allem für diejenigen interessant ist, die absolute Ruhe und Erholung in der oftmals schneebedeckten Landschaft suchen. Die leichte Winterwanderung beginnt an der Gaststätte Brückenwirt, die von der S-Bahn-Station Höllriegelskreuth zu erreichen ist. Flussaufwärts geht es entlang des rechten Isarufers, wo Sie am bekannten Georgenstein vorbeikommen, eine fünf Meter hohe Felsformation, die zur Zeit der Flößerei ein gefürchtetes Hindernis war. Der Weg verläuft teilweise in unmittelbarer Nähe zum wilden Flussbett, führt jedoch auch teils durch den Wald, weshalb der Winterausflug insgesamt sehr abwechslungsreich ist. An der Endstation, dem Kloster Schäftlarn mit seinen urigen Räumen des Klosterbräustüberls, können Sie einkehren und sich ein deftiges Gericht oder einen Glühwein gönnen.
Hinkommen: Die S7 nach Höllriegelskreuth nehmen, von hier aus ist es nur ein kurzer Fußmarsch zum Brückenwirt. Vom Kloster Schäftlarn gelangen Sie in 20 Minuten Gehzeit zur S7-Haltestelle Ebenhausen-Schäftlarn, die Sie zurück nach München bringt.
Dauer: Die reine Gehzeit für diesen Winterausflug beträgt ca. 2,5 Stunden und umfasst gut 10 Kilometer.
Der Klassiker unter den Winterausflügen im Umland Münchens: Der Wallberg am Tegernsee ruft viele Menschen zu jeder Jahreszeit, um ihn entweder zu besteigen oder – für alle, die lange geschlafen haben oder einfach nur für die Aussicht gekommen sind – mit der Bergbahn hochzufahren. Im Winter lockt ein Pfad hinauf zum Gipfel, der sich ab und an mit dem Sommerweg kreuzt und schöne Ausblicke auf den Tegernsee bereithält. Wer den Spuren im Schnee bis ganz nach oben folgt, kann sich im urigen Alten Wallberghaus aufwärmen, wo warme Gerichte wie ein frischer Kaiserschmarrn aus der Pfanne warten. Zurück geht es entweder zu Fuß, mit der Bahn oder auf dem Schlitten: Die Naturrodelbahn gehört zu Deutschlands längsten und sportlichsten. Über eine halbe Stunde Rodelspaß im Winterparadies!
Hinkommen: Mit dem Auto zum Parkplatz der Talstation Wallbergbahn. Von München aus fährt auch ein Zug nach Tegernsee und von hier aus bringt Sie der Bus 9550 zur Talstation in Rottach-Egern.
Dauer: Die leichte bis mittelschwere Tour bis zum Alten Wallberghaus dauert ca. 2,5 Stunden und umfasst knapp 6 Kilometer.